Bereits zum vierten Mal veranstaltete der Kanu-Club Wertheim vergangenen Sonntag sein Pappbootrennen. Die Regeln waren wieder ebenso einfach wie altbewährt: Als Baumaterial ist nur Pappe und Paketklebeband zugelassen, Sieger ist, wer in seinem Boot als erster eine vorgegebene Strecke zurücklegt.
Die Bootskreationen waren in diesem Jahr nicht so originell wie in den Vorjahren, offensichtlich hat die Teilnehmer in diesem Jahr ein gewisser Ehrgeiz gepackt, es wurde mehr Wert auf Stabilität und Stromlinienförmigkeit gelegt. Dafür hat sich das Teilnehmerfeld in diesem Jahr deutlich geweitet.
Der jüngste Bootsbauer und Kapitän der angetreten war, war erst 7 Jahre alt, und auch die Seniorenabteilung beteiligte sich erstmals nicht nur beim Boote bauen, sondern schickte nun selbst eine 79 jährige Paddlerin an den Start.
Wegen der starken Strömung des Mains wurde beschlossen, nicht wie in den vergangenen Jahren bis zur Mainbrücke und zurück zu fahren – Skeptiker argwöhnten, man müsse Havaristen dann an der nächsten Schleuse bergen – sondern es wurde Flussauf bis zur nächsten Boje gepaddelt.
Auch gekenterte Boote kamen so irgendwann wieder am Start und Ziel an, wenn auch als Treibgut. Abgesichert, und im Unglücksfall aufgelesen, wurden die Paddler durch die vereinseigenen Canadier, die an der Strecke postiert waren. Sieger des spaßigen Wettbewerbs war Christoph Benz. Mit seinem schnittigen Boot umrundete er in Bestzeit die Boje und kehrte zum Start zurück.
Das stabilste Boot der Erwachsenen baute Albert Schwab. Es war auch nach der Rückkehr zum Ziel noch tragfähig genug, um einem weiteren Mutigen eine Tour auf dem Main zu ermöglichen, die jedoch nur kurz war, da er von übermütigen Rennteilnehmern versenkt wurde. Zwar nicht zu seiner, aber zur umso größeren Freude der Zuschauer. Denn eine Regel gibt es wohl doch noch bei diesem Wettbewerb:
Jedes Boot sollte ganz am Schluss untergehen.