Rückblickend hatten wir ausgesprochenes Glück gehabt, dass wir von möglichen Unwettern, wie eigentlich prognostiziert, verschont blieben. Die ablaufende Hochwasserwelle (auf dem Rhein war zu dieser Zeit die Schifffahrt zwischen Iffezheim und Germersheim gesperrt) hat dann sogar die Samstags-Etappe beschleunigt – allerdings am Sonntag für den rund fünf Kilometer langen Abschnitt stromaufwärts körperlich auch Einiges abverlangt.
Am Samstagmorgen machten wir (soll heißen: vielfahrende Vorständler und Mitglieder des Vereins, Gelegenheitsfahrer und ein Mitfahrer) uns von Guntersblum also auf, mit Öffis (Bus&Bahn) Lampertheim zu erreichen. Nach etwa halbstündigem Fußweg ab „Lambada“ – Bahnhof erreichten wir bei leicht einsetzenden Regen das Vereinsgelände des KC, von wo wir die tags zuvor gelagerten Boote aufnahmen und gegen 11 Uhr auf dem Lampertheimer Altrhein starteten. Kurz vor Erreichen der Einmündung in den Rhein kam uns mit einer Kanutin aus Mannheim Verstärkung entgegen. Hätte man nicht ihre gemachten Fotos von dem Starkregen, den sie bereits auf der Fahrt nach Lampertheim abbekommen hatte, gesehen, man hätte es ihr vermutlich nicht glauben können (was die nasse Kleidung anbetrifft, hätte man auch eine Kenterung vermuten können). Zunächst ging es an Worms vorbei, dessen Rheinfront sich mit anschließenden Industrieanlagen einige Kilometer hinzieht. Früher als erwartet kamen wir im rechtsrheinischen Nordheim an, wo wir für eine Mittagspause beim Gasthaus „Rheinfähre“ ausbooteten und einige Zeit bei gutem Essen und vorbeiziehenden Regenschauern verweilten. Gestärkt ging’s dann weiter am Kernkraftwerk Biblis und an Gernsheim vorbei. Gegen fünf trafen wir bereits am heutigen Etappenziel und unserer Basis in Guntersblum an. Die Wassersportfreunde erhalten zur Zeit mit einer Deichöffnung einen komfortablen Zugang zum Rhein, der sich zunächst allerdings noch als schlammträchtige Baustelle darbietet, die es zu passieren galt. Der Samstag war allerdings noch nicht gelaufen. Es wartete noch eine Stadtführung der besonderen Art im pittoresken Oppenheim auf die unermüdlichen Paddler. Mit Herrn Piacentini, einem leidenschaftlichen Stadtführer, ging es in den weitläufigen Untergrund des Weinstädtchens. Unkartierte Kellergänge, auf die man zufällig durch eine einbrechende Straßendecke gestoßen war, wurden teilweise wieder erschlossen und einem interessierten Publikum zugänglich gemacht. Nach einer Probe wohlschmeckender Weine aus Rheinhessen behalten wir Oppenheim in guter Erinnerung und fanden uns noch auf ein geselliges Beisammensein im Clubraum der Wassersportfreunde ein…auch hier ein schier unerschöpflicher Vorrat an guten Tropfen der Region.
Der Sonntagmorgen ging sich deutlich wärmer an und beim Start zur Kühkopfrunde stiegen bereits Quellwolken bedrohlich über Rheinhessen und Taunus auf. Unserem Optimismus tat das keinen Abbruch. Zunächst die etwas anstrengende „Bergetappe“ bis zur rasanten Einfahrt in den Erfelder Altrhein antretend, konnten wir uns auf anschließende dreizehn chillige Kilometer Altrhein und den Anblick der unter Schutz stehenden Auenlandschaft freuen…und bei der Kanuabteilung der TSG Darmstadt über Kaffee und Kuchen. Nach einem sportlichen Kilometer gegen die flotte Strömung des Rheins erreichten wir wieder das Vereinsgelände der WSF. Das Wetter hielt: Zelte und dergleichen konnten bei trockener Witterung abgebaut und der Heimweg angetreten werden.
Herzlicher Dank sei an dieser Stelle den gastgebenden Vereinen KC Lampertheim für die unkomplizierte Bootslagerung und den Wassersportfreunden aus Guntersblum für die Gastfreundschaft gesagt….und an Oliver für die Organisation.
Beste Grüße